Eine Institution in Not

Mit freundlicher Genehmigung von Trierischer Volksfreund
Artikel von Marek Fritzen

Wieso das letzte Trierer Sozialkaufhaus um seine Zukunft bangt

Trier · Pumps, Schallplatten, Unterhosen, Kinderbetten, Sofas: Das Sozialkaufhaus der Trierer Nothilfe e.V. hat so gut wie alles – außer Preisschilder, die gibt’s nicht. Gezahlt wird, was geht. Der Laden ist eine Institution – seit fast 40 Jahren. Doch es steht nicht gut um das Kaufhaus. Müsste es dichtmachen, wäre das eine Katastrophe für viele Menschen. Von verlorenen Zähnen, Glücksbringern und einem eindringlichen Appell. Ein besonderer Besuch vor Ort.

Manchmal ist das Glück eine Unterhose: So wie neulich, als vorne am Tresen bei Heidi Staudt mal wieder das Telefon klingelt, eine ältere Dame dran ist. Die, die so oft anruft. Mal nach diesem, mal nach jenem fragt. Diesmal braucht sie Unterhosen, dringend. Unterhosen? Mal sehen, sagt Heidi Staudt in den Hörer, ob noch welche da sind. Sie geht, schaut, kommt zurück und meldet: Ja, Unterhosen vorhanden. Und wenn die Kunden – wie in diesem Fall – nicht mehr mobil sind, dann bringen sie ihnen die Unterhosen halt nach Hause. „Wir machen alles möglich“, sagt Bernd Zunker. Und Heidi Staudt, seine Kollegin, sie nickt.